Du bist hier: Startseite1 / Privat: Shop2 / Buchshop3 / Geschichte4 / Austriaca5 / Die österreichisch-ungarische Nordpol-Expedition
Die österreichisch-ungarische Nordpol-Expedition
€ 100,00
in den Jahren 1872-1874, nebst einer Skizze der zweiten deutschen Nordpol-Expedition 1869-1870 und der Polar-Expedition von 1871.
Artikelnummer: 1059 Kategorien: Antiquariat, Austriaca, Buchshop, Geschichte Schlagwörter: 2. deutsche Nordpolexpedition, August Petermann, Carl Weyprecht, Franz-Josef-Land, Germania, Isbjörn, Julius Payer, Nordpol Expedition, Novaja Semlja, Österreich-Ungarn, Polarforschung, Reisebericht, Tegetthoff
PAYER Julius: Die österreichisch-ungarische Nordpol-Expedition in den Jahren 1872-1874, nebst einer Skizze der zweiten deutschen Nordpol-Expedition 1869-1870 und der Polar-Expedition von 1871.
Faksimile-Reprint (von 1983) der der Erstausgabe erschienen Verlag Alfred Hölder 1876, Wien.
696 plus 106 Seiten (Vorwort und Anmerkungen), 146 Illustrationen und 3 Karten,
8°, 1100g, dreiseitiger Goldschnitt, in Leder gebunden, mit rot goldener Prägung auf Rücken und Titel.
(Aus der 16 -bändigen Time-Life Reihe historischer Reiseberichte)
Zustand: sehr gut; ganz kleine Kratzer am Goldschnitt, sonst keine Gebrauchsspuren.
Erstausgabe des Berichtes über die österreichische Nordpol-Expedition unter Julius Payer und Carl Weyprecht, die zur Besitznahme der einzigen österreichischen Kolonie „Franz-Josef-Land“ führte.
In diesem stattlichen, mit 146 Holzstichen reich illustrierten und erlesen ausgestatteten Band berichtet der Polarforscher Julius von Payer höchst lebendig und anschaulich von seinen drei Polarexpeditionen. Verglichen mit der Durchquerung südlicherer Kontinente ist der Vorstoß ins ewige Eis ein Abenteuer des Überlebens inmitten einer übermächtigen, feindlichen Natur. Einer Natur, die nicht so sehr erforscht als bezwungen werden will einer Natur, in der der unablässige Kampf gegen Kälte und Nässe an den Kräften des Reisenden zehrt, aber gleichzeitig auch sein Erfindungstalent herausfordert. Was tun, wenn ein im September durchnäßtes Kleidungsstück vor dem Juni des folgenden Jahres keine Chance hat, trocken zu werden? Was tun, wenn das Gewehr, das man zur Eisbärenjagd braucht, nicht eingefettet werden darf, weil selbst Bärenfett in der Polarkälte steinhart gefriert? Dazu die Probleme des Uberwinterns: Anfang November zeigt sich die Sonne zum letzten Mal schwach am Horizont, um dann für drei volle Monate unterzugehen die lange, nur vom Nordlicht phantastisch illuminierte Polarnacht übt auf Seele und Gemüt keinen geringeren Druck aus als das meterdicke Eis auf dem Rumpf des von ihm eingeschlossenen Expeditionsschiffes. Und dennoch Abenteuer? Der Autor erzählt von Jagden in Ostgrönland, Jagden auf Füchse, Rentiere, Moschusochsen, Schneehasen, Walrosse und Vögel – Tiere, die man um so seltener antrifft, je weiter man nach Norden vorstößt er berichtet von Schlittenreisen durch zerklüftete Eiswüsten voll unbekannter Gefahren er berichtet von der Entdeckung bisher unbetretener Inseln, Küstenstreifen und Gebirge. Doch dahinter steht immer als Hauptthema das große Abenteuer des Uberlebens. Und er hat überlebt. Julius von Payer, geboren am 1. September 1842 in Schönau bei Teplitz, trat 1859 in die österreichische Armee ein: ein junger Leutnant am Anfang einer militärischen Karriere. In der Schlacht von Custozza zeichnete er sich durch die Eroberung zweier italienischer Geschütze aus. Danach, als Professor für Geschichte an die Militärakademie und in den Generalstab berufen, bemühte sich der leidenschaftliche Alpinist um die Vermessung der unzugänglichsten Alpengebiete Osterreichs. Doch diese Arbeit brachte ihn in Verbindung mit dem berühmten Kartographen Dr. August Petermann, auf dessen Empfehlung er an der 2. deutschen Nordpolexpedition teilnahm: Den Winter 1869/70 verbrachte er an Bord der „Germania“ an der Ostküste Grönlands, drang mit dem Hundeschlitten bis zum 77. Grad nördlicher Breite vor, entdeckte den Kaiser-Franz-Joseph-Fjord und gewann Aufschlüsse über den alpinen Charakter des Landesinnern. Nach einer Vorexpedition mit dem Marineoffizier Carl Weyprecht an Bord der „Isbjörn“, die das Polarmeer östlich von Spitzbergen erkunden sollte, begann am 13. Juni 1872 das große Abenteuer der ,,Tegetthoff“. Schon am 21. August war das Schiff vor Novaja Semlja vom Eis eingeschlossen. 372 Tage lang führte die Eisdrift es nordostwärts zwei Polarwinter waren durchzustehen. Payer entdeckte das bisher noch unbekannte Franz-Joseph-Land und erkundete es auf drei Schlittenreisen. Am 20. Mai 1874 verließ die Expeditionsmannschaft die ,,Tegetthoff“ am 24. August nahm ein russisches Fischereifahrzeug die Männer auf und brachte sie in die Zivilisation zurück. Gleich nach seiner Rückkehr quittierte Payer den Militärdienst, um sich einer neuen Laufbahn zuzuwenden: der Laufbahn eines erfolgreichen Malers. Schon sein erstes großes Gemälde gewann 1884 die Goldmedaille der Münchner Akademie auch die Wandgemälde im Naturhistorischen Museum in Wien, die Fahrt der ,,Tegetthoff“ darstellend, stammen von seiner Hand. Er starb am 30. August 1915 in Veldes. Der vorliegende Expeditionsbericht ist – neben zahlreichen Aufsätzen – Payers Hauptwerk er erschien 1876 in Wien. Diese Erstausgabe liegt auch dem Neudruck zugrunde.
Time Life brachte 1983 eine Reihe von 16 Bänden historischer Reiseberichte heraus, im Faksimilé mit allen Karten und Abbildungen, mit dreiseitigem Goldschnitt und repräsentativer Bindung in Leder. Das Druckbild ist hervorragend, die Grafiken meist nicht vom Original zu unterscheiden.
Über den Autor:
„Julius Payer, seit 1876 von Payer, (1841-1915), war ein österreichisch-ungarischer Offizier, Polar- und Alpenforscher, Kartograf und Professor der Militärakademie, der sich auch als Maler einen Namen machte und 1876 in den erblichen Adelsstand erhoben wurde. Seine Ausbildung erfolgte am Kadetteninstitut Lobzowa bei Krakau und 1857 an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt. Am 24. Juni 1859 erlebte er die österreichische Niederlage bei Solferino und wurde wegen seines Einsatzes dekoriert. Von 1860 bis 1868 war Payer an verschiedenen Orten in Oberitalien stationiert. Dies nutzte er dazu, verschiedene Alpengipfel zu erkunden und auch schriftlich darüber zu berichten. Dreißig Erstbesteigungen in der Ortler- und Glocknergruppe werden ihm zugeschrieben. 1868 berief ihn der Kriegsminister persönlich als Generalstabsoffizier zum militärgeographischen Institut nach Wien. Dort war er Lehrer für Geschichte an der Militärakademie, dieses Postens jedoch 1865 enthoben worden aufgrund seiner kritischen Betrachtungsweise und seines selbständigen Denkens. 1868 ernannte ihn die Universität Halle aufgrund seiner bergsteigerischen Forschungen und Publikationen zum Dr. phil. ehrenhalber. Schon im Alter von 27 Jahren galt Julius Payer als versierter Erforscher des Hochgebirges, der sowohl wissenschaftliche Beobachtungen in der Natur als auch topographische Zusammenhänge sicher beherrschte und ebenso in der Lage war, seine Erkenntnisse schriftlich niederzulegen. 1869/70 nahm Payer auf Einladung August Petermanns an der zweiten deutschen Nordpolarexpedition unter Kapitän Carl Koldewey nach Ostgrönland teil. Mit der „Germania“ erreichte man als nördlichsten Punkt die Shannon-Insel. Vom Winterquartier bei der Sabine-Insel aus wurde die Küste zwischen 73 und 77 nördlicher Breite vermessen. Payer unternahm mehrere Schlittenreisen zur Erforschung des Landes, insbesondere rund um den Kaiser-Franz-Joseph-Fjord. Als erfahrener Alpinist bestieg er küstennahe Berge wie die nach ihm benannte 1793 m hohe Payer Tinde. Eine zweite Expedition führte ihn 1871 mit Carl Weyprecht auf der von Hans Graf Wilczek gecharterten „Isbjörn“ in die Gewässer zwischen Spitzbergen und Nowaja Semlja. Die Fahrt bereitete die große Österreich-Ungarische Nordpolexpedition vor, die von 1872 bis 1874 mit Carl Weyprecht als Kommandant zur See und Julius Payer als Kommandant an Land stattfand. Sie führte zur Wiederentdeckung des „Rönnebeck-Landes“ und zu seiner Umbenennung in Franz-Joseph-Land. Bald nach seiner Rückkehr hatten sich viele Kritiker zu Wort gemeldet, die die Existenz des Franz-Joseph-Landes und auch die Erlebnisse der Teilnehmer während der Expedition bezweifelten. Aufgrund von Zeugenaussagen, Tagebüchern und wissenschaftlichen Skizzen konnte Payer zwar die Wahrheit beweisen, es wurde jedoch aufgrund des Misstrauens in der Offiziersgesellschaft sogar seine außertourliche Beförderung zum Hauptmann hintertrieben. Der in der Ehre gekränkte Payer nahm seinen Abschied mit 44 Gulden Honorar.“ (Quelle: WIKIPEDIA Julius von Payer)
Weitere Produkte
IMPRESSUM
Buchhandlung Stöhr GmbH
Lerchenfelder Straße 78-80
1080 Wien
email: buchhandlung.stoehr@chello.at
Firmenbuch: FN 175372a UID: ATU45657301
email: buchhandlung.stoehr@chello.at
Firmenbuch: FN 175372a UID: ATU45657301