Eisenbahntruppen
€ 99,00
des Deutschen Heeres 1914-1918.
Band 1 und 2
Verfügbar bei Nachbestellung
Kategorien: Eisenbahn, Erster Weltkrieg Schlagwörter: Besetzung, Deutschland, Eisenbahn, Eisenbahnwesen, Erster Weltkrieg, Formationen, Gliederung, Infrastruktur, Kaiserreich, Krieg, Militär, Organisation, Truppe
Dr. Jürgen Kraus, Thierry Ehret, Rolf Noeske: Eisenbahntruppen.
(Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918)
Zwei Bände, 788 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Band 1:
Die Bedeutung des Eisenbahnwesens für den Transport von Massenheeren war von der Heeresleitung frühzeitig erkannt worden. Dementsprechend hatte der Generalstab für den Einsatz von Eisenbahnen im Kriegsfall klare Pläne entworfen. Die tatsächliche Bedeutung der Eisenbahn im Krieg überstieg aber alle Erwartungen: Es mussten nicht nur Strecken in den eroberten Gebieten wiederhergestellt und betrieben, sondern alle Truppen- und Nachschubtransporte mit der Eisenbahn unter schwierigen Bedingungen bewältigt werden. Mit der weiträumigen Ausdehnung der Kriegsschauplätze forderte das ausgedehnte Eisenbahnnetz ein ständig anwachsendes Personal. Im Frühjahr 1918 umfasste das betriebene Eisenbahnnetz rund 20.000 km, während der Personalbestand der Eisenbahntruppen auf annähernd 108.000 Mann, unter Einbeziehung aller Hilfskräfte sogar auf 441.000 Mann angewachsen war.
Seit Kriegsbeginn wurde das Eisenbahnwesen unter der zentralen Führung eines Chefs des Feldeisenbahnwesens kontinuierlich ausgebaut. Zur Koordinierung von Eisenbahnfragen entsandte er Generalstabsoffiziere als Bevollmächtigte zu den obersten Kommandobehörden im Felde sowie Bahnbeauftragte zu jedem Armeeoberkommando. Für die umfangreichen Bauarbeiten an den Strecken entstanden aus den geringen Friedensstämmen Eisenbahn-Bau-Kompanien, die durch zahlreiche Spezialtruppen unterstützt wurden. Bei größeren Bauvorhaben wurden diese zusammengefasst und durch besondere Offiziere oder Bauleitungen kommandiert. Den Betrieb auf den Strecken besorgten Eisenbahn-Betriebskompanien. Als sich im Frontbereich ein ausgedehntes Feldbahnnetz mit Schmalspurbahnen entwickelte, mussten für diesen Bereich ähnliche Formationen aufgestellt werden. Weitere Spezialtruppen entstanden für den Betrieb von Seilbahnen.
Neben den eigentlichen Eisenbahntruppen erforderte der Eisenbahnbetrieb im Felde auch eine Vielzahl von Eisenbahnämtern, die nach dem Vorbild der zivilen Eisenbahnverwaltung organisiert und auch mit Eisenbahnbeamten besetzt wurden. Diese Behördenstruktur mit Eisenbahn-Direktionen, Verkehrs- und Betriebsämtern bildete im Vergleich zu anderen Truppengattungen eine Besonderheit im Feldeisenbahnwesen.
Alle Kommandostellen, Eisenbahnbehörden und -truppen werden in diesem Band erstmals detailliert behandelt und vermitteln so ein eingehendes Bild der komplexen Organisation des Feldeisenbahnwesens im Ersten Weltkrieg.
Band 2:
In diesem zweiten Band werden folgende große Abschnitte in der Organisation des Militär-Eisenbahnwesens behandelt:
Panzerzüge zur Erkundung und Sicherung von Eisenbahnstrecken.
Werkstätten und Maschinenformationen, die zur Instandsetzung von Lokomotiven und Wagen im Felde eingerichtet wurden.
Arbeiter- und Hilfsformationen, aufgestellt zur Unterstützung beim Streckenbau und bei Lagerarbeiten, ferner Spezialtruppen wie Bergbau- und Holzfäller-Kompanien.
Mobile Bahnhofskommandanturen: An wichtigen Knoten- und Verpflegungspunkten in den besetzten Gebieten wurden insgesamt rund 500 Bahnhofskommandanturen eingerichtet, um für die Aufrechterhaltung der militärischen Ordnung zu sorgen. Dies geschah vor allem an größeren Umschlagstellen, Kriegsverpflegungsanstalten und Sammelstationen.
Eisenbahnformationen in der Heimat: Zur Regelung des Eisenbahnverkehrs und Ergänzung der Eisenbahntruppen entstand in der Heimat eine beachtliche Organisation mit unterschiedlichen Einrichtungen. Unter besonderen Kommandobehörden sorgten Linien- und Bahnhofskommandanturen für einen reibungslosen Eisenbahnbetrieb. Sammelstationen mit Weiterleitungs- und Verteilungsstellen dienten als Umschlagplätze für Güter aller Art und organisierten die Weiterleitung an die Empfangsstellen im Felde. Für die laufende Ergänzung der Truppen im Felde spielten die Ersatz-Bataillone eine entscheidende Rolle. Für den Nachschub an Lokomotiven, Schienenmaterial und Feldgerät schließlich entstanden im Verlauf des Krieges besondere Depots.
Schifffahrtsformationen: Auch die Nutzung von Flüssen und Kanälen gehörte zum Aufgabenbereich des Feldeisenbahnchefs. Erst als 1916 das Eisenbahntransportwesen in eine Krise geriet, wurden Wasserstraßen intensiver für den Transport von Massengütern genutzt. Für den reibungslosen Betrieb sorgte unter einer eigenen Schifffahrtsabteilung eine Vielzahl von Kanal-Betriebsämtern, Betriebskompanien, Hafenämtern und Hafenkommandanturen.
Alle genannten Kommandostellen, Eisenbahnbehörden und -truppen werden in diesem Band detailliert behandelt und runden so das Bild der komplexen Organisation des Feldeisenbahnwesens im Ersten Weltkrieg ab.
Über das Gesamtwerk: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918
Mit dieser Reihe wird erstmals ein umfassender Überblick über alle Verbände und Truppen des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg vorgelegt. Obwohl das allgemeine Interesse an dieser Zeitepoche einen starken Aufschwung erfahren hat, mangelte es bislang an einem Nachschlagewerk, das zuverlässig über die Formationen des Heeres und seine Gliederungen Auskunft geben kann. Dieser Mangel soll durch das vorliegende Gesamtwerk behoben werden, das nicht nur alle jemals aufgestellten Kriegsformationen enthält, sondern auch die wechselnde Kriegsgliederung des Heeres nachzeichnet. Die Ausarbeitung beruht fast ausschließlich auf bislang unbekannten zeitgenössischen Quellen, die der Autor durch jahrelange Forschungen in den einschlägigen Archiven auswerten konnte. Mit Hilfe fachkundiger Mitarbeiter gelang es, die immensen Datenmengen zu verarbeiten und in eine übersichtliche Form zu bringen. Durch den gewaltigen Umfang des Heeres und die große Anzahl der verarbeiteten Einzeldaten ist das Gesamtwerk auf 20 Bände veranschlagt, wobei die einzelnen Bände jeweils nach dem Stand der Bearbeitung erscheinen.
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