1938
€ 26,50
Der „Anschluss“ im internationalen Kontext
Kategorie: Buchshop Schlagwörter: Adolf Hitler, Anschluss, Drittes Reich, Geopolitik, Mitteleuropa, Österreich
KARNER Stefan, RUGGENTHALER Peter (Hg.): 1938. Der „Anschluss“ im internationalen Kontext
332 Seiten, Register, broschürt
Dieser Sammelband zeichnet erstmals umfassend die komplexe internationale Lage 1938 im Zusammenhang mit dem „Anschluss“ Österreichs nach, berücksichtigt die Reaktionen seiner Nachbarstaaten und die unmittelbaren Auswirkungen des „Anschlusses“ auf die österreichischen Juden.
Mexiko war das einzige Land der Welt, das 1938 beim Völkerbund schriftlichen Protest gegen den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich einbrachte. Doch der Völkerbund blieb untätig. Die britische und die französische Regierung protestierten nur halbherzig – in London und Paris hatte man wohl akzeptiert, dass der „Anschluss“ als ein Akt der Vollziehung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker gesehen werden konnte. Die neutralen USA verfolgten noch eine isolationistische Politik, erkannten den „Anschluss“ zwar de jure nicht an, de facto jedoch sehr wohl. Nach außen hin sichtbar trat die Sowjetunion gegen den „Anschluss“ auf. Ein Blick hinter die Kulissen offenbart jedoch, dass es beim sowjetischen Protest nur bedingt um das Schicksal Österreich ging.
Entscheidend waren die neuen geopolitischen Realitäten in Mitteleuropa und die politische und militärische Stärke des Deutschen Reiches. Andererseits hatte auch Österreich mit seinem Verzicht des Rechtes auf Selbstverteidigung den Großmächten wohl auch eine völkerrechtliche Handhabe zum Einschreiten genommen.
Ein historisch und gesamtwissenschaftlich wertvolles Werk zur Aufarbeitung der Geschichte Österreichs im internationalen Kontext.
Die Autoren:
Univ.-Prof. Dr.phil. Dr. h.c. Stefan Karner war Vorstand des Instituts für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz bis 28. Februar 2018, Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung bis 28. Februar 2018 sowie ehemaliger wissenschaftlicher Leiter des Universitäts-Medienlehrgangs (2004-2017).
Priv. Doz. Dr. Peter Ruggenthaler ist stellvertretender Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung Graz – Wien – Raabs und Mitglied der Österreichisch Russischen Historikerkommission. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kalter Krieg, Sowjetunion, Diplomatiegeschichte sowie Zwangsarbeit im „Dritten Reich“.
Pressestimmen:
»Zum Jahrestag 2018 hat das Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung eine Konferenz organisiert, die sich mit Vorgeschichte und Reaktionen auf das Verschwinden Österreichs in den anderen Ländern beschäftigen sollte. Dafür wurden neue Quellen erschlossen. Daraus ist jetzt ein Buch entstanden, in dem [Stefan] Karner resümiert: ›Österreich wurde 1938 alleine gelassen. Keine Großmacht wäre für Österreich in den Krieg gezogen. Doch auch Österreich selbst gab keinen Anlass, dass andere Staaten zu Hilfe gekommen wären. Denn Österreich hatte auf sein Recht auf Selbstverteidigung verzichtet.‹« Susanne Mauthner-Weber, „1938 aus einem anderen Blickwinkel“ im Kurier vom 04.10.2020
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