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Clausewitz verstehen
€ 41,10
Wirken, Werk und Wirkung
Kategorien: Allgemeine Militärgeschichte, Buchshop, Geschichte, Heerwesen der Neuzeit bis zum 19. Jahrhundert Schlagwörter: Kreigswissenschaft, Militärwissenschaft, Preußen, Strategie, Taktik, Theorie
MÜLLER Christian: Clausewitz verstehen
Wirken, Werk und Wirkung
311 Seiten, 6 s/w-Abbildungen, Register, Anemrkungen, Quellen- und Lieteraturverzeichnis, gebunden
Carl von Clausewitz ist ein Klassiker der militärischen und politischen Theorie; seine Schriften gehören zur Weltliteratur.
Christian Th. Müller erschließt die Fülle seiner Gedankenwelt erstmals systematisch, nah an den Originaltexten – und dennoch allgemeinverständlich für einen breiten Leserkreis.
Clausewitz wird zwar gern zitiert, aber wenig gelesen und noch weniger verstanden. Vor allem wurde verkannt, dass seine Theorie nicht als Regelkatalog für „richtige“ Kriegführung, sondern als kritische Betrachtung zur Schulung des Urteilsvermögens entwickelt worden ist.
Als solche regt sie noch heute zum eigenständigen Denken an und bietet Hilfestellung bei der geistigen Durchdringung des Phänomens Krieg.
Müller gibt einen Überblick zu Leben und Werk von Clausewitz, erörtert dessen Kriegsbegriff und Theorieverständnis. Im Anschluss werden wesentliche Aspekte seiner Theorie wie u.a. „Strategie und Taktik“, „Angriff und Verteidigung“, „Kleiner Krieg und Volkskrieg“ erläutert. Auf diesem Weg soll einerseits die Lektüre seines Hauptwerkes „Vom Kriege“ erleichtert werden und andererseits die daraus hervor gehende Theorie als ein Werkzeug der kritischen Analyse nahegebracht werden.
Inhaltsverzeichnis:
Inhalt
1. Warum dieses Buch?
2. Carl von Clausewitz. Leben und Werk
Epoche und frühe Prägung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Niederlage und Reform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Russlandfeldzug und Befreiungskrieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
In der Restaurationszeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Methode und geistige Prägung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Die Entstehung des Hauptwerks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Die Edition der „Hinterlassenen Werke“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
3. „Was ist der Krieg?“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
4. Die Probleme einer Theorie des Krieges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
5. Die moralischen Kräfte und das Phänomen der Friktion . . . . . . . . 91
6. Zwecke und Mittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
7. Politik und Kriegführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
8. Strategie und Taktik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144
9. Angriff und Verteidigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166
10. Kleiner Krieg und Volkskrieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
11. Die Clausewitz-Rezeption im 19. und 20. Jahrhundert . . . . . . . . . . . 209
12. Clausewitz und die Militärhistoriographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
Der Russlandfeldzug von 1812 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
Schlieffenplan und Marneschlacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241
Der Vietnamkrieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249
13. Clausewitz und die Kriege des 21. Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . . . . . . 259
14. Rückblick und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 274
Christian Th. Müller – 9783657703173
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vi Inhalt
Anhang
Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281
Gliederungsübersicht von Carl von Clausewitz, Vom Kriege . . . . . 282
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287
Deutschsprachige Ausgaben von „Vom Kriege“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297
Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300
Aus dem Vorwort:
Carl von Clausewitz (1780-1831) ist neben Sunzi (um 544-um 496 v. Chr.) der weltweit wahrscheinlich bekannteste Theoretiker des Krieges. Doch während Sunzi in seinem Büchlein „Die Kunst des Krieges“ in dreizehn knapp gehaltenen Kapiteln relativ klare Prinzipien formuliert hatte,2 stellte Clausewitz bewusst
keine „positive Lehre“ auf. Angesichts der historischen Wandelbarkeit des Phänomens Krieg kam er zu dem Schluss, dass ein bestimmtes, womöglich gar
auf mathematischen Grundsätzen beruhendes „System“ über kurz oder lang zwangsläufig in Widerspruch zur Realität der konkreten Kriege geraten müsse. Die in seinem Werk „Vom Kriege“3 entwickelte Theorie ist daher kein Regel- katalog für die „richtige“ Kriegführung, sondern in erster Linie eine kritische Betrachtung. Diese bietet Hilfestellung bei der geistigen Durchdringung der historischen Universalie Krieg im Allgemeinen und soll den „Takt des Urteils“ bei der Analyse der individuellen Kriege im Besonderen schulen. In dieser betrachtenden Theorie sind vor allem drei thematische Komplexe relevant. Den ersten bilden die „politischen Verhältnisse“ im weitesten Sinn, also die politische, kulturelle und sozioökonomische Verfasstheit der krieg- führenden Subjekte. Der zweite konstituiert sich aus dem Verhältnis zwischen dem politischen Zweck des Krieges, den daraus abgeleiteten Zwecken im Krieg, das sind primär die strategische Ziele, sowie den im Krieg eingesetzten Mitteln, den Streitkräften und der durch diese ausgeübten Gewalt. Den dritten Komplex bilden schließlich die in der „wunderlichen Dreifaltigkeit“ von
Clausewitz benannten Tendenzen im Krieg: Gewalt und Haß, das Spiel der Wahrscheinlichkeiten und des Zufalls sowie dessen Charakter als politisches
Werkzeug und damit Gegenstand des Verstandes.
Im Vergleich zu den „positiven Lehren“ der Ende des 18. Jahrhunderts in Europa populären quasi-geometrischen Kriegstheorien, deren höchst begrenzte Gültigkeit sich schon alsbald im Zuge der Napoleonischen Kriege zeigen sollte, bietet der Clausewitzsche Weg der kritischen Betrachtung die Möglichkeit einer nicht zeitgebundenen Theorie des Krieges. Antulio J. Echevarria misst daher dem Werk „Vom Kriege“ für die neuzeitliche Kriegstheorie eine ähnliche Bedeutung zu, wie sie die Kopernikanische Wende für die Astronomie hatte.6 Allerdings ist „Vom Kriege“ keine Lektüre, die sich dem unvorbereiteten Leser ohne weiteres erschließt. Das liegt zum einen an der seinem Gegen- stand eigenen Komplexität und Wandelbarkeit, zum anderen aber auch an Clausewitz’ Analysemethode, bei der er Satz und Gegensatz, einerseits und andererseits, Begriff und Realität gegenüberstellt, bevor er seine Schlussfolgerung zieht. Für diejenigen, die Clausewitz tatsächlich lesen, ist er aber aus Sicht von Christopher Bassford gar nicht so schwer zu ergründen. Drei Minuten Nachdenken würden normalerweise ausreichen, um eine seiner interessanten
Aussagen zu begreifen.
Leider aber sei Denken anstrengend und drei Minuten seien eine lange Zeit.
1 William D. Franklin, Clausewitz on Limited War, In: Military Review. Professional Journal of
the US Army, 47 Heft 6 (1967), S. 23. Übersetzung: „Das strategische Genie Carl von Clausewitz
ist eines, das oft zitiert, selten gelesen und wenig verstanden wurde.“
2 Sunzis Werk ist in verschiedenen Ausgaben erhältlich, unter anderem auch als Online-
Ressource: Sunzi, Die Kunst des Krieges. https://zielniok.de/sunzi-die-kunst-des-krieges.pdf
(Stand 04.02.2020). Vgl. John Lewis Gaddis, On grand strategy, New York, NY 2018, S. 63.
3 Für das vorliegende Buch wurde die folgende von Werner Hahlweg herausgegebene Ausgabe
verwendet: Carl von Clausewitz, Vom Kriege. Hinterlassenes Werk des Generals Carl von
Clausewitz. Vollständige Ausgabe im Urtext, drei Teile in einem Band, Bonn 1980. Um die
im Text erwähnten Passagen auch in den zahlreichen anderen Ausgaben leichter auffinden
zu können, werden im Folgenden neben den Seitenzahlen stets auch die Buch- und Kapitel-
nummern als römische bzw. arabische Zahlen angegeben. Für eine bessere Orientierung im
Gesamtwerk wird außerdem die Gliederung der genannten Ausgabe im Anhang wieder-
gegeben. Etwaige Hervorhebungen in Zitaten wie Kursiv- oder Sperrsatz etc. wurden, soweit
nicht anderweitig gekennzeichnet, stets aus den Originaltexten übernommen.
4. Ihre immanente Variabilität und die Wechselwirkungen zwischen den drei
Komplexen sorgen dafür, dass der Krieg – wie Clausewitz es formulierte – zu
einem „wahren Chamäleon“5 wird und sein Erscheinungsbild je nach spezi-
fischer Konstellation immer wieder verändert.7
In der Konsequenz ist Clausewitz lange Zeit nur bruchstückhaft und ver-
kürzt rezipiert worden. Vor allem die Leser aus dem Militär suchten in seinem
Werk nach Siegesrezepten und interessierten sich nicht für seine komplexen
Aussagen zum Verhältnis von Politik und Kriegführung oder zur Relation von
Zweck, Ziel und Mittel. Stattdessen wurde aus „Vom Kriege“ vorzugsweise das
herausgelesen, was im militärischen Zeitgeist gerade Mode war.
Christian Th. Müller ist habilitierter Historiker und außerplanmäßiger
Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam. Seine
Arbeitsschwerpunkte liegen in der europäischen und
nordamerikanischen Militärgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, der
Geschichte der beiden Weltkriege und des Kalten Krieges in Europa und
der Welt sowie der deutschen Zeitgeschichte.
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