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Der österreichische Donauraum
€ 55,00
Eine operative Schlüsselzone Mitteleuropas
Truppendienst Handbuch
Nicht vorrätig
Kategorien: Allgemeine Militärgeschichte, Dreißigjähriger Krieg, Erster Weltkrieg, Erster Weltkrieg, Geschichte, Heerwesen der Antike, Heerwesen der Neuzeit bis zum 19. Jahrhundert, Heerwesen des Mittelalters, Österreichische Militärgeschichte, Zweiter Weltkrieg Schlagwörter: 1848, 1866, Aspern, Bauernkriege, Bundesheer, Deutschland, Donau, Geschichte, Grenzverlauf, Kriegsgeschichte, Militär Geographie, Militärgeschichte, militärische Operationen, Mittelalter, Mitteleuropa, Napoleonische Kriege, Österreich, Österreichisches Bundesheer, Osteuropa, Raumordnung, Römisches Reich, Truppendienst-Taschenbücher, Wagram, Wien 1945, zweiter Weltkrieg
Der österreichische Donauraum. Eine operative Schlüsselzone Mitteleuropas
Truppendienst Handbuch
818 Seiten!, zahlreiche Farb- u. s/w-Abbildungen, Karten, Skizzen,Tabellen, ausführlichers Quellen- und Literaturverzeichnis – chronologisch geordnet!,
mit beiliegender Karte (zweseitig bedruckt: „Historische Operationen …“ bzw. „Operative Beurteilung …“ LxB 84cm x 58,5cm, gebunden
Eine kompakte und dennoch detaillierte Übersicht des militärischen Geschehens im österreichischen Donauraum, die darüber hinaus, anhand der „wehrtechnischen Bauten“, wie Wehrkirchen, Burgen, Befestigungsanlagen, Wallanlagen, Erinnerungszeichen, Denkmäler, etc., Einblicke in die Wehrgeschichte der Bezirke mit ihren Ortschaften und Gemeinden bietet.
2000 Jahre Kriegsgeschichte – von der Jungsteinzeit über die römische Geschichte Noricums und des Donaulimes, über die Feldzüge und Schlachten des MIttelalters, die Bauernkrieg des 16. und 17. Jahrhunderts, den Dreißigjährigen Krieg, die Türkenkriege, den Spanischen Erbfolgekrieg und die Kuruzzeneinfälle, den Österreichischen Erbfolgekrieg bis zu den „Napoleonischen, bzw. Revolutionskriegen“ und darüber hinaus dann natürlich auch die Revolution 1848 und der Erste, sowie der Zweite Weltkrieg mit ihren verheerenden Auswirkungen auf Wien und die Donauregion.
Im letzten Teil wird auch der Kalte Krieg und die operative, sowie strategische Bedeutung dieses Gebietes herausgearbeitet und im Kontext der Doktrinen des Österreichischen Bundesheeres mit seinen Verteidigungsplänen dargestellt.
Nach einer 75-jährigen Epoche von Frieden und Wohlstand scheinen kriegerische Auseinandersetzungen in Österreich heute weit entfernt zu sein. Die Abwesenheit von Krieg gilt als Normalzustand, den beinahe jeder als selbstverständlich erachtet. Ein Blick in die Bücher und Museen, aber auch der aufmerksame Blick auf die de facto überall vorhandenen Relikte der Vergangenheit, zeigt jedoch ein anderes Bild. Er macht deutlich, dass Österreich – und hier vor allem der Donauraum – sehr häufig ein Ort von Kriegen und Konflikten war.
Schlüsselzone Donauraum
Spätestens seitdem die Römer ihr Herrschaftsgebiet bis an die Donau ausdehnen konnten, wurde dieser Raum zum Schauplatz zahlreicher militärischer Auseinandersetzungen. Hier befand sich die Grenze des römischen Imperiums, von wo aus die römischen Legionen sowohl ihre Fühler Richtung Norden ausstreckten als auch von dort bedroht wurden. Zum ersten Mal wurde dieser Bereich zu einer militärischen Schlüsselzone und zum entscheidenden Gelände auf der strategischen und operativen Ebene. Das Beherrschen dieses Raumes wurde damit eine Voraussetzung für die Herrschaft in Mitteleuropa. Während des Unterganges ihres Reiches wurden die Römer gerade hier bedrängt und in Kämpfe verwickelt, bevor sie diesen Abschnitt und schließlich ihr Imperium aufgeben mussten.
In der wechselvollen und kriegerischen Epoche des Mittelalters zogen Könige mit ihren Heerscharen entlang der Donau, begegneten sich dort und schlugen große Schlachten zwischen diesem Strom und den Ausläufern der Alpen. Damals wurde dieser Bereich vor allem als West-Ost- bzw. Ost-West-Verbindung und Durchmarschraum genutzt, dessen Besitz seine Verwendung als Drehscheibe ermöglichte, wie die Kreuzzüge beweisen. Mit der Stadt Wien als Herrschersitz der Habsburger, die Mitteleuropa bis zum 19. Jahrhundert beherrschten, erhielt dieses Gebiet eine zusätzliche Bedeutung. Nun wurde es auch ein wesentliches Angriffs- oder Zwischenziel für militärische Operationen. Das wurde vor allem am Übergang zur Neuzeit sichtbar, als die Stadt – und mit ihr der Donauraum – zum Ziel der Türken, Ungarn, Schweden oder von revoltierenden Bauernheeren wurde.
Aber auch danach wurde es weder ruhig noch friedlich in dem Raum, bis mit dem Vordringen der napoleonischen Heere ein vorläufiger Höhepunkt erreicht war. Die Gefahr des Krieges war damit jedoch nicht gebannt, wie der preußische Vorstoß im Jahr 1866 oder der Ausbau der Brückenköpfe Krems, Tulln und Wien während des Ersten Weltkrieges und davor beweisen. Nach 1918 erhielt der Donauraum im geschrumpften und spätestens ab Mitte der 1930er-Jahre von Deutschland bedrohten Österreich eine neue Bedeutung. Hier sollte das Bundesheer in den 1930er-Jahren der Wehrmacht entgegentreten (Jansa-Plan), wozu es jedoch nicht kam. 1938 befuhren die deutschen Truppen diesen Abschnitt ohne Gegenwehr, bevor sie im Frühjahr 1945 dort die letzten Gefechte des Zweiten Weltkrieges gegen die Truppen der USA und der Sowjetunion führten. Erneut wurde dieser Raum zu einer Schlüsselzone der Kriegsgeschichte und blieb es auch in der Zeit des Kalten Krieges. Dort sollte sich das Bundesheer im Zuge der Raumverteidigung einem übermächtigen Gegner in den Weg stellen und ihm die Nutzung dieses Gebietes so schwer wie möglich machen.
Der Weg zum Buch
Die Initialzündung dieses Buches war die vierteilige TRUPPENDIENST-Artikelserie „Operation im Alpenvorland“. Darin wurde diese operative Schlüsselzone beleuchtet und die Konflikte in diesem Raum ab den Napoleonischen Kriegen in mehreren Printartikeln beschrieben. Als diese Artikelserie publiziert wurde, startete der Online-Auftritte des TRUPPENDIENST. Dieser bot die Möglichkeit, die Heftartikel zu ergänzen und einzelne Aspekte näher zu beleuchten. Das Ergebnis waren Online-Artikel zu den Spuren der Napoleonischen Kriege und zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Donauraum und Alpenvorland.
In zahlreichen Gesprächen innerhalb der Redaktion und aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen, Leserbriefe und Anfragen nahm eine neue Idee langsam Formen an: Ein militärhistorischer Reiseführer für den Donauraum. Da bald klar geworden war, dass ein solches Buch eine Lücke innerhalb der österreichischen Fachliteratur schließen würde und von der Leserschaft vermutlich positiv angenommen würde, begannen die Vorarbeiten. Nachdem die ersten Vorgespräche mit potenziellen Autoren und Fachleuten auf dem Gebiet der Militärgeschichte geführt worden waren, war das Projekt nicht mehr aufzuhalten.
Die Recherchen, die mit zahlreichen Dienstreisen verbunden waren, bildeten die nächste Phase der Produktion dieses Werkes. Nun begleiteten die Spuren der Militärgeschichte die Redaktionsmitglieder für mehrere Monate. Von prähistorischen Schlachtfeldern über bronzezeitliche Ring-Wallanlagen, Reste des römischen Limes, den Burgen und Ruinen des Mittelalters, Denkmäler und Erinnerungszeichen bis zu zerschossenen Fassaden aus dem Zweiten Weltkrieg oder den Verteidigungsanlagen des Kalten Krieges offenbarte sich eine beinahe unendliche Anzahl an militärhistorischen Zeugnissen und Artefakten der wechselvollen und umkämpften Geschichte dieses Teils von Österreich. Nun erhielten viele Relikte der Vergangenheit, an denen viele Menschen täglich vorbeigehen ohne sie zu beachten, plötzlich eine Geschichte und damit ein „Gesicht“.
Geschichte als roter Faden
Die Fragen: Was ist hier geschehen? Warum ist es hier passiert? Wer war daran beteiligt? Wie lassen sich die Ereignisse rekonstruieren? prägten diese Phase, die zwischen der Bibliothek, dem Gespräch mit Experten und der Arbeit im Feld stattfand. Die Antworten auf diese Fragen sind auch der rote Faden des Handbuches. In diesem werden zunächst die Epochen und die kriegerischen Auseinandersetzungen, die diese prägten, beschrieben. Danach erfolgt eine Beurteilung des Donauraumes auf der militärstrategisch-operativen Ebene, um zu erklären, warum gerade dort das entscheidende Gelände vieler Kriege und militärischer Auseinandersetzungen lag. Der kulturhistorischen Erörterung der Erinnerungszeichen und historischen Relikte ist ein eigenes Kapitel des Buches gewidmet, da gerade sie die Geschichte erzählen und ihr somit „eine Stimme geben“. Damit werden sie zu Trägern der Narrative, weshalb es notwendig ist, sie nicht nur zu betrachten, sondern eingehend zu analysieren.
Der österreichische Schriftsteller Robert Musil meinte, das Auffallendste an Denkmälern sei, dass sie gegen Aufmerksamkeit imprägniert und unsichtbar seien, obwohl sie aufgestellt wurden, um gesehen zu werden. Wer sich auf die Spuren der Vergangenheit begibt, wird dieses Phänomen durchaus kennen lernen. Um jene Leser zu unterstützen, die sich nicht mit der Lektüre des Buches begnügen wollen, sondern die Orte und Spuren vor Ort besichtigen möchten, enthält das Werk ein Gemeindeverzeichnis. Darin sind viele – jedoch sicherlich nicht alle – militärhistorische Spuren aufgelistet und grob beschrieben. Eine Kartenbeilage soll die Reise in die Geschichte erleichtern und den Inhalt anschaulich ergänzen, da Grafiken nicht ausreichen würden, um die Geschehnisse in dem Raum zu erklären.
Auf Grund der Fülle an Erinnerungszeichen und der Größe des Raumes konnte der Anspruch auf Vollständigkeit nicht erfüllt werden. Das Buch bietet jedoch dem interessierten Leser die Möglichkeit, in der weiterführenden Literatur zu schmökern, und sich selbst auf Spurensuche zu begeben, um diesen Raum näher kennenzulernen. Deshalb ist auf der Grundlage dieses Buches geplant, auf TRUPPENDIENST-Online Routenvorschläge zu publizieren, die die Leser in die jeweilige Thematik an den Originalschauplätzen einführen sollen.
Auf einen Blick
Der Anspruch des TRUPPENDIENST-Handbuches ist es, einen vertieften Überblick über eine Region zu einem speziellen Aspekt zu geben – der Militärgeschichte des österreichischen Donauraumes. Für den Experten einer Epoche oder den Kenner einer Region, wird der Inhalt teilweise nicht die gewünschte Bearbeitungstiefe aufweisen. Aber er wird auch diesem Personenkreis die Türe zu neuen Aspekten öffnen und einen Blick für die Gesamtheit von Geografie, Geschichte und Kultur vermitteln – drei Aspekte, die eng miteinander verbunden sind und nur gemeinsam gedacht werden können.
Die Beschäftigung mit der Geschichte ist kein Selbstzweck. Auch wenn man darüber streiten kann, ob und wie weit Menschen aus der Geschichte lernen, ist sie doch der Schlüssel für die Zukunft. Das gilt vor allem für jene Dinge, die Menschen bedrohen und eine Gefahr für sie darstellen – und hier gehören kriegerische Auseinandersetzungen, die aktuell weit entfernt von Österreich stattfinden, dazu. Dass diese wieder einmal auch Österreich bedrohen könnten, so wie es in den letzten Jahrhunderten nach Perioden des Friedens immer wieder der Fall war, kann niemand gänzlich ausschließen. Um die friedliche Epoche möglichst lange aufrecht zu erhalten, empfiehlt sich der Blick auf die Schrecken der Vergangenheit und somit in dieses Buch. Denn dieses ist auch eine Mahnung, den Frieden nicht als selbstverständlich zu betrachten und ihn zu bewahren.
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