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Francesca Scanagatta
€ 21,90
Armis et Litteris! Eine Frau, im 18. Jahrhundert, in der Offiziersausbildung an der Militärakademie Wiener Neustadt
Kategorien: Austriaca, Buchshop, Heerwesen der Neuzeit bis zum 19. Jahrhundert Schlagwörter: Biographie, Frauen, Militärakademie Wiener Neustadt, Militärausbildung, Offiziersausbildung
DOBESCH-GIESE Susanne: Francesca Scanagatta. Armis et Litteris!
286 Seiten, broschürt
„Una verace risoluta virtù non trova impresa impossibile a lei!“
(„Wahrhaft entschlossener Seelenstärke ist nichts unmöglich!“)
war wohl das Lebensmotto einer Frau, die sich über geschlechtsspezifische Rollenbilder hinwegsetzte und der, eingeschränkt mit den Behinderungen der Zeit, mit ihrer List und Glück Selbstverwirklichung gelang.
Francesca Scanagatta war die einzige Absolventin der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt zwischen deren Gründung 1751 und dem Jahr 2003, als erstmals wieder vier weibliche Offiziere ausgemustert wurden.
Ihre Ausbildung an der Militärakademie „erschlich“ sie sich.
Da sie außerhalb der Akademie wohnte, fiel ihre Tarnung nicht auf.
Im Januar 1797 wurde sie als Unterleutnant zum Warasdiner Grenz-Infanterieregiment Nr. 6 ausgemustert. Als Zugskommandant machte sie den Feldzug von 1797 mit und bewährte sich sehr gut. 1798 wurde sie zum Infanterieregiment 56 nach Galizien versetzt, entging dort mit knapper Mühe der Gefahr, als Mädchen erkannt zu werden und ging dann wieder in einen kriegerischen Einsatz.
Mit dem Grenz-Infanterieregiment 12 nahm sie an der Belagerung Genuas teil, zeichnete sich bei der Verteidigung des Vorpostens Barba durch besondere Tapferkeit aus und wurde dabei schwer verwundet.
Auch diesmal entging sie mit knapper Mühe der Gefahr, entdeckt zu werden.
Am 1. März 1800 wurde sie zum Leutnant befördert und besuchte stolz ihre Eltern in Mailand. Diesen gelang es nun – unter Hinweis auf die gesundheitliche Gefahr des Zusammenschnürens ihrer Brust –, sie zur Beendigung ihrer militärischen Laufbahn zu bewegen.
Ihr Vater erreichte bei General der Kavallerie Melas eine Beurlaubung auf unbestimmte Dauer und schließlich 1801 die Versetzung in den Ruhestand mit einer Leutnantspension.
Nach ihrer Beförderung zum Leutnant gab Scanagatta 1801 ihre militärische Laufbahn auf, ohne dass ihre Identität aufgedeckt wurde. Als Kaiser Franz II. schließlich davon erfuhr, gewährte er ihr trotzdem die Pension.
Drei Jahre später vermählte sie sich mit einem ehemaligen Neustädter Akademiker, der indessen erfahren hatte, dass sein ehemaliger Klassenkamerad ein Mädchen war. „Nach mehr als zwanzigjähriger Ehe starb ihr Gatte als Major und sie war der einzige Mensch in Österreich, der durch kaiserliches Dekret sowohl die Witwenpension des Majors als auch den Ruhegenuss eines Oberleutnants bezog“ (Brosch)
Quelle: Wikipedia
Im Gespräch betont die Autorin die wichtige Rolle des Vaters, der – selbst zunächst hinter das Licht geführt – stets seine Tochter unterstützt hat. Bis hin, seine guten Kontakte nutzend, um ihre Beurlaubung anzusuchen. Senatore Scanagatta hat als honoriger Mann das Risiko eines Skandals in Kauf genommen, weil ihm das Glück seiner Tochter wichtiger war, als Eigeninteresse oder das Ansehen der Familie.
Wenn auch Susanne Dobesch in ihrem Buch diesen väterlichen Wesenszug mit sehr feiner Feder schreibt, scheint er ihr doch eine wesentliche Botschaft zu sein und versteht sie die beschriebene Vaterrolle als Appell an alle Väter.
In ihrem Epilog drückt sie dies, wohl in Erinnerung an ihren eigenen Vater, explizit aus und fordert gleichzeitig die Frauen auf, mit entschlossenem Willen und Intelligenz auch in „männlichen“ Berufen Erfüllung zu finden. Dazu könnte Francesca Scanagatta als Beispiel dienen.
Die Autorin:
Susanne Maria Dobesch-Giese. Absolventin des akademischen Gymnasiums in Wien. Promovierte Juristin, Präsidentin des Niederösterreichischen P.E.N. Clubs. Lebt und arbeitet in Bad Sauerbrunn im Burgenland.
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